Volker Pispers, der zur Zeit wohl beste
deutsche politische Kabarettist, hat in einer Vorstellung das Ende
des Kapitalismus erkannt und beschrieben. Siehe
https://youtu.be/qNw0ZPIQamE
Nun kann man in der APUZ-Beilage
35-37/2015 der Zeitung „Das Parlament“ über den Kapitalismus und
seine Alternativen nachlesen. Das sind schwierige professorale Texte.
Wenn man sich da durchkämpft, kommt man zu dem Schluss, dass es –
bis auf eines – keine wirkliche Alternative zu unserer „Sozialen
Marktwirtschaft“, (einem durchaus kapitalistischem System) gibt.
Was ist nun die eine Ausnahme? Ich
versuche mal eine Verkürzung.
Es ist der SWF = Sovereign Welth Fund,
zu deutsch: Staatlicher Wohlfahrts Fond.
Dieser SWF investiert öffentliche
Gelder zunächst als passiver Investor in Wertpapiere. Er erzielt
damit hohe Rendite ohne Kontrolle der Unternehmen. Seine Aufgabe ist,
die langfristige Rendite bei Einhaltung von demokratisch festgelegten
ethischen Standards für die Anlageentscheidungen zu maximieren.
Die vom SWF erwirtschaftete Rendite
fließt dann in den öffentlichen Haushalt und entspricht einer
kollektiven Kapitalanlage aller Bürger. Das bedeutet, dass auch
Personen, die kein eigenes Kapital besitzen, an den höchsten
Renditen des Kapitalmarktes teilhaben.
Die Größenordnung ist beträchtlich.
Für ein Land wie Deutschland, wenn der SWF langfristig 50% vom
Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt und die Rendite 8% , eine soziale
Dividende für jeden Bürger von ca. 1500 €/Jahr.
Die Kontrolle wird ausgeübt von einem
„Bundesaktionär“ und ist unabhängig, von der Privatwirtschaft und insbesondere von der
jeweiligen Regierung. (Wie die Bundesbank).
Mit fortschreitender Marktmacht
trachtet auch der Bundesaktionär nach Kontrolle der börsennotierten
Konzerne, aber nur 51%, um den Privatanteil mit finanziellen Anreizen
beizubehalten.
Gewinnmaximierung der Unternehmen darf
nicht auf Kosten der Arbeitnehmer, Konsumenten oder der Umwelt
erfolgen, sondern durch Produktionseffizienz.
Dieses System wird einer Vertiefung der
Demokratie bedürfen, um den sozialen Fortschritt zu ermöglichen. In
Norwegen ist das schon zum Teil mit dem „Government Pension Fund“
verwirklicht worden und vorsichtige Anfänge lassen sich auch hier
bereits beobachten.
Unsere SPD, die schon länger bei nur
25% der Stimmen herumdümpelt, bräuchte doch dringend mal irgendwas,
eine fortschrittliche Idee und Perspektiven, welche Partei und Wähler
begeistert und motiviert – dies wäre eine soziale Änderung des
von der CDU/CSU dominierten Alt-Kapitalismus, der sich, wie Pispers
richtig erkannt hat, zur Zeit im Endstadium befindet.
1 Kommentar:
Naja....8% sind absolut unrealistisch
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