Montag, 20. Februar 2012

Das Fass ohne Boden.

Natürlich beschäftigt mich auch die soziale Situation in Griechenland.
Dass in diesem Land eine unglaubliche Schlamperei bei der Verwaltung und unendliche Korruption herrscht, weiß ich nicht erst, seitdem das Land von den Ratingagenturen runtergestuft wurde, sondern schon seit Jahren. Da hatten wir einmal einen Griechen zu Gast, der uns beim Abendessen mal über seine Landleute aufgeklärt hat - er ließ einfach kein gutes Haar an ihnen.

So global möchte ich das wiederum nicht einschätzen, bestimmt gibt es auch dort anständige Leute.  Diese sind - wie überall - weniger bei den Reichen, als bei den Armen zu finden.
Die meisten reichen Griechen haben Ihre Kohlen ja schon längst irgendwo anders, nur nicht in Griechenland gebunkert.

Nun sind ja schon etliche Milliarden in dem Fass ohne Boden verschwunden und im Moment stehen schon wieder 130 Milliarden bereit - wenn denn die Griechen die EU-Auflagen endlich umsetzen.

Ich bin ja kein Wirtschaftsfachmann, aber ich frage mich ernsthaft, womit will denn dieses Land sich wirtschaftlich wieder sanieren?
Mit griechischem Wein? Wenn der bei uns neben dem spanischen, portugisischem, französischem und nicht zuletzt deutschem Wein im Supermarkt angeboten wird, dann verkauft sich der unabhängig vom Preis nur an seine Liebhaber, ansonsten nur dann, wenn er billiger ist. Wie könnte er denn biliiger sein, wenn das Land den Euro hat? Gar nicht, im Gegenteil.

Was hat denn Griechenland sonst noch zu bieten, außer alten Ruinen? Sonne und Meer, sprich Tourismus, ein wenig Aluminium, ein wenig Schiffbau, Ziegenkäse und Obst. Wenn sie das auf dem Weltmarkt verkaufen wollen, muss es billig sein. Wie könnte es das? Durch eine Rückkehr zur Drachme und eine kräftige Abwertung. Ansonsten, sagt Wikipedia, haben sie Finanzdienstleistungen. Das wissen wir ja, die sind nämlich durch ihre Zockereien gerade mal richtig pleite.
Diese Rückkehr will natürlich hier in der EU niemand. Und warum nicht? Aus Solidarität für die griechischen Miteuropäer? I wo, weil hier bei uns die Banken mit griechischen Anleihen spekuliert haben und dann keine Chancen mehr sehen, irgendwas von dem Geld wieder zu bekommen. Da stehen dann zum Beispiel auch deutschen Banken eventuell vor dem Ruin. Und wer muss diese dann wieder retten? Der Steuerzahler, ist doch klar.

Wer mir aber wirklich leid tut, sind die kleinen Leute in Griechenland, die nicht wirklich diese verfahrene Situation verschuldet haben.
Da hätte ich dann wieder mal eine von meinen probaten einfachen Lösungen:
Jetzt stehen doch wieder 130 Milliarden für die Hellenen bereit. Dort gibt es 11 Millionen Einwohner. Nehmen wir mal im Durchschnitt an, eine Familie hat 4 Mitglieder. 130.000.000.000:(11:4)= 2954,- € würde jede dieser Familien bekommen können, wenn dieses Geld nicht an die Banken, sondern an die Bürger ausbezahlt würde. Gell, da könnten sie das Lachen nicht lassen! 
Man macht sich einfach keine Vorstellung davon, was eine Milliarde ist.
Übrigens - es ist zwar nicht zu erwarten, dass sowas jemals passiert - aber dieses Geld würde dann den Banken dort auch wieder zufließen, wenn man zur Auflage machen würde, dass es nicht außer Landes geschafft werden dürfte.