Freitag, 18. Juli 2014

Wunderglaube

Was mich immer wundert, ist, dass in Deutschland die sogenannten "bürgerlichen" Parteien, also die Konservativen, immer wieder die politische Mehrheit bekommen.  Das ist auch in den USA und in vielen anderen Ländern so. (Als ob die anderen Parteien, also die sogenannten "Linken" nicht auch bürgerlich wären.)

Ich glaube ich weiß, warum das so ist. Insbesondere weil auch die finanziell unteren Schichten immner noch an das Märchen vom "Tellerwäscher zum Millionär" glauben.
Dabei hat jetzt der französische Ungleichheitsforscher Dr.Thomas Piketty etwas herausgefunden, was die herrschende Wirtschaftslehre revolutioniert, nämlich eine Formel. die ihn wohl berühmt macht:  r > g  Also r ist größer g .
Dabei steht r für die Rendite von Kapital, also für Gewinne, die Immobilien, Aktien und Wertpapiere (ohne Leistung!) abwerfen.  Das g steht für Wachstum der Wirtschaft/Jahr, also die Zunahme des jährlichen Wohlstands einer Gesellschaft.
Also Besitzer von Kapital werden schneller reich als all jene, die von Löhnen und Gehältern leben.
Diesen Fakt hat er nach Auswertung von Daten aus mehreren Jahrhunderten bewiesen. So in etwa war das ja schon vorher bekannt, wurde aber von der besitzenden Schicht immer negiert.

Anhand dieser Daten sieht man, wie langsam Volkswirtschaften über einen langen Zeitraum wachsen - um lediglich 1 bis 1,5 % pro Jahr, Kapital hingegen (Immobilien, Ackerland, Maschinen) mit 4 - 5%, r=5, g=1

Der Stern schreibt dazu: "Die Kapitalbesitzer feiern, ihr Vermögen wächst. Die anderen schuften und können doch nicht mithalten."
Wer meint "Leistung muss sich lohnen!" liegt wohl ganz falsch, Leistung lohnt nicht, Kapital schon.
Abhilfe? Ja, wäre möglich durch kräftigeres Besteuern des Kapitals und insbesondere der Kapitalgewinne.
Und welche Parteien schützen das Kapital und sind nicht gewillt und auch zu feige, da ran zu gehen? Dreimal dürfen Sie raten.
Wenn man meint wir leben im einem Sozialstaat, der vergleicht uns mit den Ländern der dritten Welt, denen es so dreckig geht. Ja, verglichen mit denen leben wir auf einer "Insel der Seligen". Dieser Vergleich ist aber unzulässig! Denn wenn man mal ins Detail geht und genau schaut, dann sollte man eigentlich merken, dass dieser Staat kein wirklicher Sozialstaat ist, sondern ein Staat des Kapitals.
Dieser Staat gibt Wahnsinnssummen  zum Beispiel für Rüstungsgüter aus, leistet sich einen von der Bevölkerung ungewollten Kreuzzug (der westlichen Werte, die dort niemand will) in Afghanistan, verkauft Waffen in Krisengebiete und sagt dem HartzIV-Empfänger, dass er gefälligst mit 335.- € im Monat auszukommen hat.
Und Mutti wird immer wieder gewählt und die Amis wählen ihre Tea-Party. Herr, lass Wunder geschehen und vor allem - wirf Hirn runter!






An Fußballwahn und Fußballwut.
ein Käse, Globus oder Igel,
ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
ein Kegelball, ein Kissen war,
und wem der Gegenstand gehörte
das war etwas was ihn nicht störte.
bald trieb er eine Schweineblase,
bald steife Hüte durch die Straße.
dann wieder mit geübtem Schwung
stieß er den Fuß in Pferdedung.
mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
die Lampen-Kuppel brach sofort
das Nachtgeschirr flog ziel bewusst
der Tante Bertha an die Brust
kein Abwehrmittel wollte nützen,
nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
noch Puffer außen angebracht.
Er siegte immer 0 zu acht.

Und übte weiter frisch, fromm, frei
mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße
gab man ihm nie Kartoffelklöße
selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand
aus Höflichkeit meist überwand.