Mittwoch, 12. Mai 2010

Was nutzt Verbot der globalen Finanz-Zockerei?

Um es vorwegzunehmen: Gar nichts. Warum nicht? Weil es immer Staaten geben wird, die genau dann ein eigenes Casino aufmachen würden. Mit Garantie für Reichtum. Welche Staaten oder Länder das sein würden? Nun zum Beispiel Iran, Korea, Ghana,
Kongo – um nur mal ein paar zu nennen, denen man dieses Casino ja nicht verbieten könnte, bzw. denen ein Verbot (von wem denn?) egal wäre.
Und die Spieler – also die Geldfonds, etc? Könnte man diesen verbieten, ihre Spiele zu treiben? Wie denn, bitte schön? Die sitzen irgendwo in der Welt an ihrem Computer und die Transaktionen von Milliarden sind nur einen Mausklick weit entfernt.
Denn das muss man ja auch wissen: die Gewinne aus diesen Spekulationen werden auch da versteuert, wo die Börsen sind. England zum Beispiel lebt zum großen Teil davon.

Ich habe mit Leuten gesprochen, die sich auskennen in der Finanzwelt. Die Spekulationen auf den Euro könnte man nur dann abwürgen, wenn alle Euroländer endlich ihre Haushalte in Ordnung bringen würden – also nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen. Da das aber nicht wirklich auf Dauer anzunehmen ist, auch Deutschland hat ja die Kleinigkeit von 1,5000.000.000.000 € Schulden, im Moment mit ca. 2 % zu verzinsen. Und was ist, wenn der Zins ansteigt? Dann ist auch Deutschland pleite – und die Inflation ist da. Die leichteste Art eine Inflation auszulösen ist Geld drucken – und das macht gerade die EZB indem sie Papiere von Ländern wie Griechenland etc. aufkauft, die eigentlich unverkäuflich – also nichts wert sind.
Früher haben Länder in dieser Situation einfach einen Krieg angefangen, meistens auch verloren und die Verantwortlichen haben sich dann in ein Exil abgesetzt, rechtzeitig bevor man sie aufgehängt hat.
Heute sprechen sie großmäulig von Verantwortung – und wenn man sie dann, weil sie wieder alles versiebt haben – diese Verantwortung auch tragen müssten, also in den Knast gehen und ihr Vermögen verlieren, treten sie ganz einfach nur zurück, meist auch noch ohne Entschuldigung. Und leben weiter in Saus und Braus.

Gehen wir also ruhig davon aus, dass uns früher oder später eine Inflation ins Haus steht.
Was kann man dagegen machen? Jetzt vielleicht das Geld in die Schweiz oder nach Norwegen schaffen, aber es gibt Besseres. Und Was? Schulden machen! Denn die Inflation frisst nicht nur Vermögen, sondern auch Schulden. Aber nun nicht das aufgenommene Geld verzocken durch Spekulationen sondern zum Erwerb von Sachwerten nutzen. Möglichst solche Sachwerte, die ihre Zinskosten erwirtschaften – Mietwohnungen zum Beispiel. Gut wäre auch Kunst. Oder Grundstücke. Eventuell auch Gold – obwohl man mit Gold auch viel Gold verlieren kann, aber ganz wertlos wird es natürlich nie. Oder Aktien von guten Firmen. Die BASF oder Siemens setzen schon mal ein paar Millionen in den Sand, aber Pleite gehen sie nie.

Aber was machen dann die Kleinrentner – so wie ich? Wenn die Inflation z.B. 10% erreicht, werden wir vielleicht 3% mehr Rente bekommen, wenn überhaupt – denn wir, die kleinen Leute, zahlen dann wie immer die Zeche. Auch kann diese Gruppe nicht in die Sachwerte flüchten, wie die Reichen. Denn Schulden machen, um damit zu spekulieren, können auch nur diese. Es bleibt halt dabei – die Menschen sind immer noch in der Höhle und wer die größte Keule hat, gewinnt.