Sonntag, 5. Juni 2011

Prozentuale Ungerechtigkeit

Schon im vergangenen Jahr habe ich mich begeistert über die 1%tige Renten“erhöhung“ geäußert. Das haben wir ja in diesem Jahr ebenfalls – ein wenig reduziert, es sind gerade mal 0,99% , was die Rentner bekommen.
Das ist übrigens genau unserer Politiker-Mentalität angepasst: Es wird von „Erhöhung“ gesprochen, obwohl es bei Licht betrachtet genau das Gegenteil ist. Wenn man durch Inflation (Politiker unterstützen, wenn der Staat Geld druckt – oder nehmen es zumindest unwidersprochen hin) 3%  an Kaufkraft verliert, weiß selbst der Dümmste (Kopfrechnen Sechs) dass er jetzt 2,1% weniger hat.
Manche Politiker betrachten es bereits als Subvention, wenn irgendwo irgendwas nicht besteuert wird. 
In dem Zusammenhang: Im hessischen Landtag haben sich jetzt die Abgeordneten eine Diätenerhöhung von 2,8% genehmigt. (Hat "Diät" nicht etwas mit weniger zu tun?) 

Also bei meiner Minirente (Nein, habe ich nicht selbst verschuldet!) wird das jetzt etwa € 4.- ausmachen, die ich noch mit meiner Krankenkasse und Pflegeversicherung teilen muss.
Mit dem bisschen Bier, das ich dafür trinken kann, wird das auch nicht schöner. .
Jedoch jemand, der z.B. 2000 € Rente bekommt, ist fraglos auf der Seite der Wohlhabenden. Der bekommt nun nicht etwa auch den berauschenden Satz von € 4.- sondern immerhin € 20.-  Kann durchaus sein, (Hoffentlich!) dass er dadurch in einen Bereich mit höherer Steuerlast kommt und im Endeffekt sogar weniger hat – aber es trifft trotzdem keinen Armen.
Der Arme jedoch wäre an den steuerfreien 20.- (minus Krankenkasse) wirklich froh.

Ich frage mich, Sie und die Politiker: Welches Naturgesetz verlangt, dass Rentenerhöhungen prozentual sein müssen?
Auch unser Grundgesetz verlangt aber Gerechtigkeit. Ist es gerecht, dass der Wohlhabende einen Prozentsatz seines Wohlhabens bekommen muss? Wohl kaum. Wenn dieser auch einen Kleinbetrag wie € 20.- nicht wirklich als Verbesserung ansehen wird.

Übrigens: Wenn der Staat seinen Rentnern jedes Jahr einen Festbetrag (vielleicht tatsächlich einen Prozentsatz, nämlich von dem berühmten Warenkorb) zukommen ließe, wäre er wahrscheinlich billiger dran, wie jetzt, wo wieder die Wohlhabenden den Rahm abschöpfen.

Vielleicht überprüfen Sie mal bei der nächsten Wahl, für wen eigentlich Ihr Wunschkandidat sich einsetzt. 


PS: Wer vielleicht alle meine Posts seit 2007 nachlesen möchte, kann das zwar hier auch tun - es ist aber etwas mühsam. Es existiert darüber auch ein e-Buch: www.epubli.de  dort unter dem Begriff / Titel  "Die einfachen Lösungen aller Probleme" zu finden.

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