Samstag, 11. April 2009

Einfach empörend: Kassenverhalten und Sozialgerichte als Drückeberger

Das muss man sich mal vorstellen: Eine Frau hat "ALS" (amyotropische Lateralsklerose) und ist nahezu vollständig gelähmt, sitzt im Rollstuhl, kann diesen aber nicht aus eigener Kraft bewegen.
Es gibt aber E-Rollstühle mit Mundsteuerung. Der Arzt verschreibt diesen. "Nein", sagt die Krankenkasse, "zahlen wir nicht". Sozialgericht und Landessozialgericht lehnen Eilentscheidung ab. ("Soll sie sich doch schieben lassen ... ") Erst das Bundesverfassungsgericht verfügt, dass die Sozialgerichte entscheiden müssen.

Das muss man sich mal ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen - insbesondere nach der Nachricht, dass sich Krankenkassenvorstände gerade mal eben 250.000 € Jahresgehalt + Bonis genehmigt haben.
Anstatt diesem armen Menschen in seinem fürchterlichen Leid zu helfen, bemühen die Kassen die Gerichte, um sich um Zahlung zu drücken, diese ihrerseits drücken sich um eine Entscheidung, auch noch im zweiten Rechtszug und erst das Bundesverfassungsgericht sagt denen endlich, wo's langgeht.

In welchem Land leben wir eigentlich?

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